Nov 7, 2010

RSS-Feeds sparen Zeit, indem sie für Dich surfen!

Wolltest Du schon immer wissen, was dieses Symbol bedeutet oder wie ein RSS-Feed funktioniert? Nach dem Sprung gibt's des Rätsels Lösung...


Wer sich gerne in der Blogosphäre bewegt, wird bald das Problem haben, dass die digitalen Lesezeichenordner überquellen: Man kann unmöglich jeden Tag auf allen Blogs vorbeisurfen, die einen interessieren - nur, um dann enttäuscht festzustellen, dass seit dem letzten Besuch gar kein neuer Artikel gepostet wurde. Zum Glück haben sich ein paar Leute bereits vor zehn Jahren dieses Problems angenommen und ein System entwickelt, das automatische Benachrichtigungen versendet, sobald auf einem Blog ein neuer Post veröffentlicht wird: RSS.* Der Zusatz "Feed" in "RSS Feed" heißt dabei so viel wie "Fütterung mit Nachschub" und bezieht sich auf den Speziallink, den man speichern muss, um die gewünschten Updates regelmäßig zu erhalten. Ihr kennt das RSS-Symbol bestimmt alle entweder von Firefox (ab Version 1.5 oben rechts in der Adressleiste, manchmal auch in blau) oder aus der Sidebar von Blogs wie diesem.

Wenn Ihr auf das Symbol klickt, wird Euch der Feed der Seite, auf der Ihr gerade seid, als Abonnement angeboten, entweder direkt für die Lesezeichensymbolleiste Eures Browsers oder Euren Feed-Reader. Ein Feed-Reader ist eine Art Briefkasten, in dem nach und nach alle Posts landen, die Ihr abonniert - und zwar chronologisch von oben nach unten, man sieht immer den neusten Eintrag zuerst. Damit das funktioniert, müsst Ihr ihn lediglich nebenher in einem eigenen Fenster oder einem Tab geöffnet haben und die URL des Feeds, den ihr abonnieren möchtet, nach Klick auf das RSS-Symbol hinzufügen. Ich persönlich nutze dafür den webbasierten Google Reader, es gibt aber viele andere mehr: Der ebenfalls webbasierte Dienst Bloglovin' z.B. ist bei Modebloggern sehr beliebt und das downloadbare NetNewsWire bei Mac-Fans. Alle diese Reader sind kostenlos.

Manchmal werden RSS-Abos auch im Atom-Format angeboten. Atom ist eine Weiterentwicklung von RSS und erlaubt Bloggern, die sich gut mit HTML und XHTML auskennen, ihre Inhalte für die verschiedenen Reader "unmissverständlich" - d.h. in einheitlichem Format über alle Readertypen hinweg - darzustellen.

Meines Erachtens ist es aus verschiedenen Gründen wichtig, Lesern die eigenen Posts über RSS im Abonnement anzubieten: Erstens ist es nett, weil es für alle Beteiligten praktisch ist und viel Zeit spart; man hat die neusten Entwicklungen immer im Blick. Zweitens gehen einem keine Klicks auf die eigenen Beiträge verloren, im Gegenteil, es kommen neue hinzu:

In der Regel generieren RSS-Feed-Reader jedes Mal Traffic für eine Seite, wenn sie abonnierte Blogs auf Updates scannen, manchmal durch mehrere Besuche pro Stunde. Das heißt, dass Reader Eure Besucherzahlen erhöhen, obwohl Eure Blogs nicht direkt von Euren Lesern selbst angesteuert werden. So bleiben Menschen über Eure Blogaktivitäten im Bilde, die möglicherweise nie wieder vorbeigesurft wären. Besonders für Blogs mit einer nicht ganz einfach zu merkenden URL ist RSS daher ein sinnvoller Dienst. Ich persönlich finde schon alles mit "... .blogspot.com" oder "... .wordpress.com" schwierig, aber vielleicht ist das nur mein Gehirn?

Jedenfalls besteht daher auch keine Notwendigkeit, Feedbeiträge künstlich zu kürzen, wie es in den Einstellungen Eurer Blogsoftware wahrscheinlich möglich ist. Ihr könnt Eure Posts ruhig komplett von einem Feed-Reader einsammeln lassen. Manche Blogger entscheiden sich dafür, nur den Anfang eines Beitrags über Feeds zur Verfügung zu stellen, weil sie glauben, dass das die Leute dazu bewegen wird, auf den Ursprungslink "hinter" den Feedbeiträgen zu klicken und sich den Originalbeitrag auf der Seite direkt anzusehen. Die solltet Ihr Euch besser nicht als Vorbild nehmen, weil sie versuchen, Ihre Leserzahl zu manipulieren. Anders übrigens als ein eingebauter Sprung wie  oben in diesem Beitrag. Der Absatz mit "Umleitung" dient lediglich dazu, die Startseite eines Blogs nicht mit zu viel Text zu überladen. Auf die RSS-Feed-Einstellung hat er keine Auswirkung.

*Die Abkürzung RSS steht heute für Really Simple Syndication, ursprünglich für Rich Site Summary.

Falls Ihr Fragen, Korrekturen oder sonstige Anmerkungen zu diesem Artikel habt, hinterlasst mir doch einen Kommentar - ich würde mich freuen!

3 comments:

  1. Zwar nichts Neues für mich, aber die Erklärung ist kurz und prägnant. Gefällt mir.

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  2. Danke, das freut mich! Hier noch das Neuste vom Neuen zum Thema: http://netzwertig.com/2010/11/08/newsblur-konkurrenz-fuer-den-google-reader/

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  3. s. mein Kommentar bei Facebook, aber auch noch einmal hier: Das ist sehr s/w meiner Meinung nach.

    Ich habe auch gekürzte Beiträge, aber aus anderen Gründen. Wie zB der, dass die VG Wort nix bezahlt, wenn der Eintrag nur im Reader gelesen wird. Oder der, dass ich glaube, dass nicht alle Leute alles interessiert und sie so schnell überschauen können, ob ihnen ein weiteres Lesen wert ist.

    Alle so über einen Kamm zu scheren finde ich ein bisschen einfach....

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